Vom Abschluss der Saga zur Ära von Destiny 2: Renegades

Seit seiner Veröffentlichung hat sich Destiny 2 zu einem der ambitioniertesten Live-Shooter der Spielebranche entwickelt. Das Spiel startete mit einem starken Fundament aus kooperativem PvE, kompetitivem PvP und beutegesteuertem Fortschritt und wurde durch mehrere Erweiterungen stetig ausgebaut, die jeweils neue Handlungsstränge, Schlachtzüge, Dungeons, Unterklassen und Gameplay-Mechaniken hinzufügten. Mit der Zeit entwickelte sich ein komplexes erzählerisches Universum, das die Spieler durch wiederkehrende saisonale Inhalte bei der Stange hielt.

Eine lange Geschichte an einem Wendepunkt

Der Höhepunkt dieses ersten großen Erzählbogens wurde mit Destiny 2: Die letzte Gestalt im Juni 2024 erreicht. Diese Erweiterung bildete den Abschluss der Saga "Licht und Dunkelheit" und löste den langjährigen Konflikt zwischen dem Licht des Reisenden und der eindringenden Dunkelheit. Sie führte neue Reiseziele, Aktivitäten und die innovative Prismatische Unterklasse ein, die es den Spielern ermöglichte, die Fähigkeiten von Licht und Dunkelheit auf einzigartige Weise zu kombinieren. Die Kritiker lobten die Erweiterung, weil sie einen befriedigenden Abschluss der Geschichte und eine Fülle von Inhalten bot.

Doch trotz des Lobes zeigte Die letzte Gestalt strukturelle Probleme innerhalb des Spiels auf. Das Engagement der Spieler und die Zahl der aktiven Spieler sank nach der Veröffentlichung der Erweiterung drastisch. Viele erfahrene Spieler, die den epischen Abschluss der Geschichte erlebt hatten, verspürten weniger Anreiz, sich weiterhin zu engagieren. Das Vaulting älterer Inhalte, mit dem die Spielwelt aufgefrischt werden sollte, sorgte ebenfalls für Unzufriedenheit bei langjährigen Fans, die sich von ihren früheren Lieblingserlebnissen abgekoppelt fühlten. Diese Faktoren in Verbindung mit der zyklischen Ermüdung, die bei Spielen mit Live-Service üblich ist, brachten Bungie an einen Scheideweg, wenn es darum ging, seine Spielerbasis zu erhalten und zu vergrößern.

Als Reaktion darauf experimentierte Bungie mit neuen Modellen zur Bereitstellung von Inhalten. Der traditionelle saisonale Ansatz wurde im siebten Jahr durch "Episoden" ersetzt, die längere, eigenständige Inhaltsblöcke bieten. Bis 2025 wurde für das achte Jahr ein Modell mit zwei Erweiterungen eingeführt: zwei mittelgroße Erweiterungen pro Jahr, auf die jeweils kostenlose Updates folgten, um das Engagement aufrechtzuerhalten, ohne das Entwicklungsteam zu überfordern. Die erste Erweiterung im Rahmen dieses neuen Ansatzes, The Edge of Fate, legte den Grundstein für die Fate Saga, den zweiten großen Handlungsbogen von Destiny 2.

Mit der heutigen Veröffentlichung von Destiny 2: Renegades tritt Bungie in eine entscheidende Phase ein. Renegades setzt auf einen neuen Ton und eine neue Ästhetik, die stark von filmischen Erzählungen und insbesondere von der Zusammenarbeit mit Lucasfilm inspiriert ist. Die Erweiterung führt neue Charaktere, Aktivitäten und Ausrüstungsgegenstände ein, darunter die "Praxic Blade", eine einzigartige Waffe, die bekannte Destiny-Mechaniken mit einer Anspielung auf das ikonische Lichtschwertkonzept verbindet. Bungie beschreibt die Erweiterung als "im Kern eine Destiny-Geschichte, aber mit einer von Star Wars inspirierten Vision" und signalisiert damit einen kühnen Schritt in erzählerisches Neuland.

Renegades stellt sowohl eine Chance als auch ein Risiko dar. Auf der einen Seite hat sie das Potenzial, verlassene Spieler wieder anzusprechen, neue Zuschauer anzuziehen und das Live-Service-Modell von Destiny 2 wiederzubeleben. Der cineastische Ansatz und die neuen Spielmechaniken könnten das Interesse der Spieler neu beleben und einen neuen Standard für die Erzählung von Geschichten innerhalb der Franchise setzen. Auf der anderen Seite sind die Erwartungen an die Erweiterung hoch. Fehltritte, sei es bei der erzählerischen Umsetzung, den Belohnungssystemen oder der inhaltlichen Tiefe, könnten die bestehende Spielermüdigkeit und Skepsis noch verstärken und die Community weiter fragmentieren.

Die jüngsten Aussagen von Bungie unterstreichen, was auf dem Spiel steht. Das Studio räumt offen die Herausforderungen ein, die sich aus den sinkenden Spielerzahlen und der gemischten Resonanz auf frühere Erweiterungen ergeben. Sie haben Renegades als ein entscheidendes Experiment in Bezug auf die Qualität der Inhalte und das Vertrauen der Community bezeichnet, mit dem sie zeigen wollen, dass Destiny 2 sich weiterentwickeln und gleichzeitig sein Erbe bewahren kann.

Im Grunde genommen ist Renegades ein Test für die Zukunftsfähigkeit von Destiny 2. Ein Erfolg könnte den Beginn eines wiederbelebten zweiten Lebens für das Spiel markieren, während ein Misserfolg die Gefahr birgt, dass sich der Niedergang, der auf The Final Shape folgte, verfestigt. Der Tag, an dem wir die Antwort auf all diese Fragen herausfinden können, ist endlich gekommen, denn die Erweiterung ist ab heute erhältlich. Es ist ein entscheidender Moment, der den Weg der Franchise für die kommenden Jahre neu definieren könnte. Wenn ihr dabei sein wollt, solltet ihr unseren Preisvergleicher besuchen, um die besten Angebote für Destiny 2: Renegades zu finden und uns eure Meinung mitzuteilen.